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Die meisten Menschen haben eine komplett falsche Vorstellung von guter Aussprache. Deutlich zu sprechen bedeutet nicht Deinen Mund extrem aufzureißen, bei jedem Konsonanten die Lippen schmerzlich aufeinander zu pressen und am besten noch Deinem Publikum Regenschirme zu verteilen, weil Du so spucken musst.
Im Gegenteil. In dem Moment, wo alle denken: „Hui, die/der hat aber eine deutliche Aussprache“ hast Du schon verloren. Denn worum geht es Dir eigentlich? Warum willst Du verstanden werden?
Du willst doch Deine Zuhörer/innen in Deinen Bann fesseln, sie mit Deinen Inhalten begeistern und sie sollen Dir und Deiner Botschaft folgen. Die Küche will und darf dabei niemand sehen.
Konsonanten sind Deine Freunde. Sie sollen Dir nicht im Wege stehen, sondern sie wollen Dir helfen. Wusstest Du, dass Du durch die richtige Technik sogar über die Konsonanten mehr an Stimmvolumen gewinnen kannst? Das werde ich Dir im Blog „laut Sprechen“ vertieft erklären.
Doch zurück zu Deinen „neuen Freunde“. Nehme Dir Dafür ein Wort mit zwei stimmhaften Konsonanten. Ich finde für den Anfang das Wort „Wattwurm“ super. Sag es doch einfach mal. – Und nun deutlicher.
Welchen Fehler machen die meisten? Du könntest dazu neigen das A und das U rauszuknallen, überzubetonen. Dadurch verliert unser liebes Würmchen seinen ganzen Charme. Versuche es doch einmal anders:
Verlängere die W s ein bisschen. -Aha- Das klingt doch gleich ganz anders, oder? Hast Du ein wenig übertrieben? Dann spiele so lange mit der W-Länge rum, bis es natürlich klingt und auch zu Dir passt.
Es geht weiter. Wir wollen unserem Wattwurm nun mehr Lebendigkeit verleihen. Frage an Dich: Wie stehst Du zu diesem Wattwurm? Liebst Du die Nordsee? Findest Du ihn faszinierend? Siehst Du ihn als kleines, zierliches Wesen? Oder findest Du ihn stark, was er nicht alles aushalten kann? Oder magst Du ihn nicht ganz so gerne? 🐛
Probiere alle Varianten einmal aus und höre, wie unterschiedlich Dein W klingen kann. Nun wird Dir klar: Aus einem einfachen Buchstaben, der Dir stets diente um Deine Inhalte irgendwie rüber zu bringen – wird plötzlich Musikalität, Deine Sprechstimme wird farbenfroh und bildlich.
Nun Schluss mit dem lustigen Beispiel und zurück in Deine persönliche Realität. Welche Wörter brauchst Du in Deinem Beruf? Mathebuch? Mandanten? Präsentation? Kundenakquise?
Nein, natürlich darf nicht jedes Wort gleich so betont werden, als würdest Du aus Deinem letzten Nordsee Urlaub zurück kommen. Es gibt sicherlich reichlich ernste Themen in Deinem Leben.
Aber wie wäre es, wenn in einem Mathebuch ein wenig mehr Faszination stecken würde? Wie würden Dir Deine Schüler/innen dann folgen wollen?
Was wäre, wenn man im Wort „Mandanten“ hören könnte, dass Du diese sehr ernst nimmst und respektierst?
Auch Kundenakquise und Deine Präsentation können auf niveauvolle Weise Spaß machen und begeistern.
Und brav und neutral sein killt Deinen Erfolg. „Ja immer schlicht und unauffällig“ zu sein wird Dich niemals beruflich aufsteigen lassen und Du wirst eher anderen dienen als Menschen von Deinen Ideen überzeugen und begeistern zu können. Und das war doch Dein Ziel!
Nein, auch hier meine ich mit Emotionen nicht dramatisches Theater. Hier gibt es einen Unterschied, der sehr wichtig für Dich zu verstehen ist. Ein Missverständnis, das ich mittlerweile schon im Vorfeld bei allen meinen Workshops wegräumen muss:
Das Gegenteil von theatralisch ist nicht „neutral, zurückgenommen“.
Wenn Du sachlich und ernst bleiben musst, dann ist es auch eine Emotion. Auch ein gewählter Stil, den Du verkörperst.
Lass es mich Dir einmal kurz veranschaulichen: Stelle Dir einen Anwalt vor, der einen sehr ernsten Fall zu lösen hat. Dabei kommt er authentisch und seriös rüber. Er kann den ganzen Gerichtssaal von seinen Aussagen überzeugen. Er gewinnt.
Er muss dafür nichts „aufsetzen“, nicht künstlich schauspielern. Der Advokat hat gelernt die Überzeugung, die in ihm steckt, ja sein ganzes Feuer in seine Sprache zu übertragen. Das ist Professionalität.
Und Du bewunderst ihn für seine ausdruckskräftige Stimme und wünschtest, Du könntest auch so überzeugend klingen.
Nur im Ausnahmefall handelt es sich bei so einem Beispiel um Naturtalente, um Überzeugend zu klingen gibt es Tools, die auch Du erlernen kannst. Deshalb trage Dich gerne in meinen Newsletter ein und fange an zu staunen, was mit Deiner Sprechstimme möglich ist.
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